Stabile Lage auf dem Zürcher Arbeitsmarkt – Arbeitslosenquote weiterhin bei 3,2 Prozent
Medienmitteilung 08.10.2020
Der Zürcher Arbeitsmarkt zeigt sich weiterhin robust: Im September lag die Arbeitslosenquote zum fünften Mal in Folge unverändert bei 3,2 Prozent. Die Zahl der Arbeitslosen nahm leicht ab, unter anderem weil die Jugendarbeitslosigkeit nach dem Anstieg in den Sommermonaten erwartungsgemäss wieder etwas zurückging. Eine Trendwende auf dem Arbeitsmarkt ist jedoch nicht feststellbar.
Ende September waren 27’496 Personen bei den Regionalen Arbeitsvermittlungszentren (RAV) des Kantons Zürich als arbeitslos gemeldet, 267 Personen weniger als im Vormonat. Um saisonale Effekte bereinigt, betrug die Abnahme 227 Personen. Somit nahm die Zahl der Arbeitslosen zwar leicht ab, führte aber nicht zu einer sichtbaren Abnahme der Arbeitslosenquote. Diese liegt den fünften Monat in Folge bei 3,2 Prozent, und damit 1,2 Prozentpunkte höher als im Vorjahr.
Angespannte Lage im Gastgewerbe
Zwischen den einzelnen Branchen gab es kaum merkliche Verschiebungen im September. Am stärksten fiel die Abnahme der Arbeitslosenzahlen im Bereich Erziehung und Unterricht (-83), gefolgt vom Baugewerbe (-52) und den freiberuflichen, technischen und wissenschaftlichen Dienstleistungen (-46) aus. Die stärkste Zunahme der Zahl der Arbeitslosen verzeichneten hingegen das Gastgewerbe (+45), die Branche Verkehr und Transport (+33) und der Maschinenbau (+13). Während die Arbeitslosigkeit im Baugewerbe seit Mai kontinuierlich abgenommen hat, bleibt die Lage im Gastgewerbe angespannt. Die Arbeitslosenquote ist im Gastgewerbe zwar im Juni und Juli leicht gesunken, hat aber seither wieder stetig zugenommen.
Nach Alterskategorien verzeichneten die 15-19jährigen die grösste Abnahme: Die Zahl der Arbeitslosen dieser Altersgruppe fiel von 1'153 auf 988 Personen. Das ist wenig erstaunlich, da die Jugendarbeitslosigkeit durch starke saisonale Schwankungen geprägt ist und im September tendenziell sinkt. Im Sommer hingegen nimmt sie meistens saisonal bedingt zu, weil nicht alle sofort eine Lehrstelle oder eine Anstellung finden.
Dämpfender Effekt der Aussteuerungen
Durch das Auslaufen der Notverordnungen des Bundesrates per Ende August sind im September wieder Aussteuerungen möglich. Dies dürfte die Zahl der Arbeitslosen im September etwas reduziert haben, da sich ein grosser Teil der Ausgesteuerten für gewöhnlich bei den RAV abmeldet und somit nicht mehr in der Arbeitslosenstatistik erscheint. Dieser Effekt kann allerdings nicht beziffert werden, da noch keine verlässlichen Zahlen dazu verfügbar sind.
Auch wenn sich der Zürcher Arbeitsmarkt weiterhin robust zeigt, ist eine Zunahme der Arbeitslosigkeit gegen Ende des Jahres zu erwarten. Die Beschäftigungsaussichten in den unterschiedlichen Branchen haben sich kaum verändert und bleiben grösstenteils weiterhin im negativen Bereich. Zudem dürfte die Arbeitslosigkeit saisonal bedingt im Herbst und Winter steigen. Auch gemäss Prognosen des SECO und der BSS Volkswirtschaftliche Beratung AG ist eine Trendwende noch nicht in Sicht, weder auf dem Schweizer noch auf dem Zürcher Arbeitsmarkt.