Neue Klimakarten zeigen städtische Hitzeinseln

Mit dem Klimawandel wird die Hitzebelastung im urbanen Raum eine zunehmende Herausforderung. Der Kanton Zürich hat deshalb die klimatische Situation mit einem Klimamodell umfassend analysiert. Die frei verfügbaren, detaillierten Karten bilden eine wichtige Grundlage für die zukünftige Stadtplanung.

Gebäude, Strassen und Plätze erwärmen sich stärker als Grün- und Freiflächen. Es entstehen im Sommer städtische Wärmeinseln mit schlechter Aufenthaltsqualität. Nächtliche Kalt- und Frischluftströmungen aus dem Umland oder innerstädtische Grünräume können die überhitzten Gebiete kühlen. Da ausgeprägte Hitzewellen mit dem Klimawandel künftig vermehrt auftreten werden, müssen klimatische Aspekte stärker in der Stadtplanung berücksichtigt werden. Als wichtige Grundlage stellt das Amt für Abfall, Wasser, Energie und Luft (AWEL) Karten zur Verfügung, die erstmals die Klimabedingungen flächendeckend und in hoher räumlicher Auflösung für das ganze Kantonsgebiet aufzeigen.

Drei neue Klimakarten dienen einer guten Siedlungsplanung

Die Karten der Klimaanalyse zeigen, dass überbaute Flächen mit hohen Gebäuden oft einen Mangel an Durchlüftung aufweisen und wenig von nächtlicher Kaltluft durchströmt werden. Stark versiegelte Flächen wie Strassen, Gleisanlagen sowie Gewerbeflächen haben häufig eine hohe Wärmebelastung. Pärke, Grün- und Freiflächen reduzieren die Wärmebelastung in den benachbarten Siedlungen und bilden klimatisch günstige Aufenthaltsbereiche.

Mit den Planhinweiskarten können räumlich konkrete Massnahmen geplant werden, um klimatisch wichtige Funktionen zu verbessern oder zu erhalten. Beispielsweise können Gebäude so angeordnet werden, dass Achsen zur Durchlüftung erhalten bleiben. Zur Verminderung der Wärmebelastung können in Siedlungen Grün- und Freiflächen sowie Beschattungs- und Wasserelemente integriert werden. An Gebäuden wirken grüne Dächer und Fassaden oder helle Oberflächen der Hitze entgegen.

Die Karten mit Klimaszenarien ermöglichen den Blick in die Zukunft und zeigen, was mit dem Klima im Kanton Zürich passiert, wenn der Klimawandel fortschreitet. Es muss davon ausgegangen werden, dass sich die Anzahl Hitzetage und Tropennächte in Zukunft deutlich erhöht.

Die Städte Zürich und Winterthur planen mit den neuen Klimakarten

Für die Stadt Zürich sind die Karten eine wichtige Grundlage für den sich im Aufbau befindenden Masterplan Stadtklima. Die Abteilung Umwelt- und Gesundheitsschutz der Stadt Winterthur wird im Rahmen des Massnahmenplans zum Energiekonzept 2050 eine departementsübergreifende Bestandsaufnahme zur Anpassung an den Klimawandel vornehmen und dabei auf die Grundlagenarbeit des Kantons zurückgreifen.

Weitere Informationen und Kartenmaterial

Im kantonalen GIS-Browser

Nachtsituation im Raum Winterthur

Planhinweiskarte: Nachtsituation im Raum der Stadt Winterthur.
Planhinweiskarte: Nachtsituation im Raum der Stadt Winterthur. Planhinweiskarten analysieren die jetzige Situation und ermöglichen gezielte Verbesserungen. Quelle: AWEL

Kaltluftvolumenstrom in Kubikmetern pro Sekunde (m³/s)

Klimaanalysekarte: Kaltluftvolumenstrom in Kubikmetern pro Sekunde. Eine hohe Bebauungsdichte schwächt die Kaltluftströmung ab
Kaltluftvolumenstrom in Kubikmetern pro Sekunde (m³ / s). Eine hohe Bebauungsdichte schwächt die Kaltluftströmung ab Quelle: AWEL

Szenarienkarte

Kartenausschnitt der Klimaszenarienkarte, Anzahl Tropennächte im Raum Wetzikon
Klimaszenarienkarte: Anzahl Tropennächte im Raum Wetzikon Quelle: AWEL

(Medienmitteilung der Baudirektion)