Neue Vorschläge für die Umfahrung Eglisau

Ende 2013 hatte die Eidgenössische Natur- und Heimatschutzkommission (ENHK) die gemäss kantonalem Richtplan geplante Linienführung für die Umfahrung Eglisau als nicht bewilligungsfähig beurteilt. Unter Federführung des kantonalen Amts für Verkehr (AFV) sind nun alternative Projekte zu Querungen des Rheins entstanden. Sie wurden heute der ENHK zur Beurteilung übergeben.

Bei den sieben vom Kanton ausgearbeiteten Varianten handelt es sich um fünf Brücken- und zwei Tunnelvarianten. Im Süden schliessen sie an den Kreisel Chrützstrass an und im Norden sind je nach Projekt unterschiedliche Zusammenschlüsse ans bestehende Strassennetz vorgesehen, welche die heutige Funktionalität sicherstellen. Die Brückenvarianten berücksichtigen die Empfehlung der ENHK, eine Querung des Rheins auf der Westseite des denkmalgeschützten Eisenbahnviadukts zu prüfen. Die Zufahrten zur Brücke, die je nach Projekt auf dem Niveau der Eisenbahnlinie oder auf ungefähr 17 Metern Höhe über den Rhein führen, erfolgen je nach Höhenlage und Variante unterirdisch oder oberirdisch. Bei einer Variante wird der Rhein westwärts, mit etwas Abstand zum Viadukt, gequert.

Für die beiden Tunnelvarianten wurde eine Linienführung östlich des Dorfkerns von Eglisau gewählt. Die Kostenschätzungen bewegen sich bei den Brückenlösungen zwischen 190 und 510 Millionen Franken, während bei den beiden Tunnelvarianten mit rund 780 Millionen Franken gerechnet wird.

ENHK zur Beurteilung vorgelegt

Volkswirtschaftsdirektor Ernst Stocker und Baudirektor Markus Kägi haben heute eine Delegation der ENHK empfangen und ihr die verschiedenen Machbarkeitsstudien vorgestellt. Die Begutachtung der Varianten durch die ENHK ist zwingend, weil die Rheinlandschaft im Bundesinventar der Landschaften und Naturdenkmäler von nationaler Bedeutung aufgeführt ist. Der frühe Einbezug der Kommission soll Aufschluss darüber geben, welche Varianten bewilligungsfähig sein könnten. Je nach Variante sind danach im Rahmen einer vertiefteren Planung weitere Schutzinteressen zu berücksichtigen. Damit kann unnötiger Planungsaufwand vermieden werden. Regierungsrat Stocker ist es ein Anliegen, dass für die angespannte Verkehrssituation in Eglisau möglichst rasch eine Lösung gefunden werden kann, die auch finanziell tragbar ist.

Verkehrssituation in Eglisau unbefriedigend

Die Verbindung A51/H4 von Zürich nach Schaffhausen weist im Bereich Eglisau ein für Staatsstrassen hohes Verkehrsaufkommen von ca. 22›000 Fahrzeugen pro Werktag auf. Aufgrund der Kiesabbaugebiete im Norden von Eglisau macht der Schwerverkehr einen überdurchschnittlichen Anteil aus. Besonders zu Spitzenzeiten kommt es zu Rückstaus bis ins Dorf. Um Eglisau vom Verkehr zu entlasten, wird seit langer Zeit nach einer Umfahrungslösung gesucht. 2013 wurde ein Projekt für eine Umfahrungsstrasse, das dem Eintrag im kantonalen Richtplan entsprach, von der ENHK als nicht bewilligungsfähig beurteilt. In der Folge stoppte die Regierung die weitere Planung dieser Variante und beauftragte das AFV mit der Suche nach Alternativlösungen.

(Medienmitteilung der Volkswirtschaftsdirektion)

Hinweis

Diese Meldung ist vor 2018 erschienen. Gegenüber der ursprünglichen Fassung sind alle Bilder, Links und Downloads entfernt worden. Dies beim Wechsel zum neuen kantonalen Webauftritt 2020.
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