Universität Zürich, Institutsgebäude Rämistrasse 66:Studienauftrag für Gesamtsanierung und Erweiterung entschieden
Medienmitteilung 15.04.2004
Die Baudirektion Kanton Zürich, vertreten durch das Hochbauamt, veranstaltete im Auftrag der Bildungsdirektion und der Universität Zürich einen Studienauftrag für die Vergabe der Architekturleistungen bei der Gesamtsanierung und Erweiterung des Institutsgebäudes Rämistrasse 66 der Universität Zürich. Das Beurteilungsgremium empfiehlt das Projekt «chez herazade» der Zürcher Architekten Martin und Elisabeth Boesch zur Weiterbearbeitung.
Das 1863 im spätklassizistischen Stil erstellte herrschaftliche Wohnhaus Rämistrasse 66 ist Bestandteil eines Ensembles von Villen entlang der Rämistrasse, die nach der Schleifung der Befestigungsanlagen nordöstlich der Altstadt errichtet wurden. Die Liegenschaft wurde 1961 vom Kanton Zürich erworben. Im Jahr 1978 erfolgten ein Ausbau für die Bedürfnisse der Universität und eine Aussenrenovation. Das Gebäude ist als Objekt von kommunaler Bedeutung im Inventar der schützenswerten Bauten der Stadt Zürich enthalten; es weist insbesondere im als piano nobile konzipierten ersten Obergeschoss eine reichhaltige, grösstenteils aus der Bauzeit stammende Inneneinrichtung auf.
Abteilung für Indologie und Orientalisches Seminar als neue Nutzer
Die Liegenschaft Rämistrasse 66 wird per Ende Sommersemester 2004 von den gegenwärtigen Nutzern geräumt. Bis zum Neubezug durch die Abteilung für Indologie und das Orientalische Seminar per Wintersemester 2005/06 soll das Gebäude einer Gesamtsanierung unterzogen und den Bedürfnissen der neuen Nutzer angepasst werden.
Im Rahmen dieser Gesamtsanierung sind im Wesentlichen folgende Arbeiten vorgesehen:
- Renovation der Innenräume und der Fassade unter Berücksichtigung der denkmalpflegerisch wertvollen Bausubstanz
- Einbau einer Liftanlage für Behinderte und Institutsbetrieb
- Ersatz der Sanitär- und Elektroanlagen
- Einhaltung der feuerpolizeilichen Auflagen
- Denkmalpflegerisch verhältnismässige Massnahmen zur Verbesserung der Wärmedämmung des Gebäudes
Da das bestehende Raumangebot für die neuen Nutzer nicht ausreicht, ist das Gebäude um einen unterirdischen Anbau zu erweitern, welcher das Bücherlager der Institutsbibliothek aufnehmen wird. In einem öffentlich ausgeschriebenen Präqualifikationsverfahren wählte das Beurteilungsgremium aufgrund der in den Bewerbungsunterlagen festgelegten Eignungskriterien sechs Architekturbüros aus, die zur Teilnahme am Studienauftrag zugelassen wurden. Im Rahmen dieses Studienauftrags hatten die Teilnehmenden für diese Bauaufgabe ein Projekt zu erarbeiten. Die Eingabe hatte zudem eine Offerte für die bei der Honorierung der Architekturleistungen anzuwendenden Parameter zu enthalten. Zur Weiterbearbeitung empfiehlt das Beurteilungsgremium schliesslich das Projekt «chez herazade» der Zürcher Architekten Martin und Elisabeth Boesch.
Behutsamer Umgang mit der Gebäudesubstanz
Die Aufgabe, eine spätklassizistische Villa mit eigenwilligem Charakter einer neuen Nutzung zuzuführen und mit einem unterirdischen Anbau zu ergänzen, erforderte von allen Beteiligten eine intensive Suche nach einer angemessenen Haltung gegenüber Programm und Bestand.
Der Vorschlag «chez herazade» besticht durch seine kluge Lektüre der Villa Rämistrasse 66 und ihrer unmittelbaren Umgebung. Die beiden wesentlichen Interventionen – die Wiederherstellung des piano nobile als stimmungs- und nutzungsmässiger Schwerpunkt und das gegenüber Gebäude und Umgebung subtile Einfügen des Büchermagazins - führen zu einem in allen Teilen kohärenten, selbstverständlich wirkenden Projekt.
Hinweise:
- Die eingereichten Projektvorschläge und das Ergebnis der Jurierung sind im Lichthof Nord des Kollegiengebäudes 1 der Universität Zürich an der Rämistrasse 71 in Zürich ausgestellt. Die Ausstellung dauert vom 16. April 2004 bis 26. April 2004, von Montag bis Freitag, 7.00 bis 18.00 Uhr und am Samstag, 7.00 bis 12.00 Uhr. Sonntag geschlossen.
- Der detaillierte Bericht des Beurteilungsgremiums kann zum Preis von 15 Franken (für Medienschaffende kostenlos) bezogen werden bei: Baudirektion Kanton Zürich,
Hochbauamt, Stab, Ressort Architektur-Wettbewerbe,
Postfach,
8090 Zürich,
Telefon 043 259 29 56,
Telefax 043 259 51 92,
E-Mail hba.stab@bd.zh.ch
(Medienmitteilung der Baudirektion)
Hinweis
Diese Meldung ist vor 2018 erschienen. Gegenüber der ursprünglichen Fassung sind alle Bilder, Links und Downloads entfernt worden. Dies beim Wechsel zum neuen kantonalen Webauftritt 2020.
Bei Fragen zu dieser Meldung wenden Sie sich bitte an den unten aufgeführten Kontakt.