Die Angebotsvorstellungen der Region Zürich für die 2. Etappe von Bahn 2000: Häufige und schnelle Direktverbindungen

Anlässlich der letzten Sitzung der Behördendelegation Bahnperspektiven für den Wirtschaftsraum Zürich und der Konferenz der kantonalen Direktoren des öffentlichen Verkehrs der Region Zürich nahmen die Vertreter der Kantonsregierungen von Aargau, Schaffhausen, Thurgau, St. Gallen, Schwyz und Zug und des Stadtrates von Zürich unter dem Vorsitz des Zürcher Volkswirtschaftsdirektors, Regierungsrat Dr. Ruedi Jeker, die mit den Nachbarregionen abgestimmten Angebotsvorstellungen der Region Zürich für die Planung der zweiten Etappe von Bahn 2000 zur Kenntnis.

Diese stützen sich auf die Bevölkerungs- und Arbeitsplatzentwicklung und die daraus abgeleiteten Nachfrageprognosen für den Zeithorizont 2020. Sie verfolgen das Ziel einer guten nationalen und internationalen Verknüpfung der schweizerischen Wirtschaftszentren und Regionen. Dabei stehen vier Hauptstossrichtungen im Vordergrund:

  • attraktive Verbindungen zwischen Zürich und den europäischen Wirtschaftsmetropolen, mit denen auch ein Teil des Kurzstrecken-Luftverkehrs ersetzt werden kann;
  • schnelle und häufige IC-Verbindungen zwischen Zürich und den schweizerischen Zentren Bern, Basel, St. Gallen und Luzern;
  • direkte Verbindungen der Regionalzentren des schweizerischen Mittellandes mit Zürich, seinen Stadtrandbahnhöfen und dem Flughafen;
  • Umsetzung der S-Bahn-Vision innerhalb des Wirtschaftsraums Zürich.


Für den Anschluss an das europäische Hochgeschwindigkeitsnetz und die Verbindungen zu den wirtschaftlichen Metropolen kommt dem Grenztor Basel sehr hohe Bedeutung zu, was halbstündliche Non-Stop-Züge mit Reisezeiten bis Basel von weniger als 45 Minuten und regelmässige schnelle Verbindungen nach Paris, Strassburg und Frankfurt erfordert. Richtung Stuttgart und München sind schnelle Neigezug-Verbindungen über Flughafen – Winterthur – Schaffhausen bzw. St. Gallen mit Reisezeiten von 2 ½ bzw. 3 ¼ Stunden anzubieten, und in Richtung Süden soll Mailand von Zürich aus in weniger als 2 ½ Stunden erreicht werden können.

Im hochwertigen innerschweizerischen Verkehr sehen die Angebotsvorstellungen je halbstündliche Intercity-Verbindungen nach Bern (weniger als 60 Minuten), Biel (60), Basel (45), St. Gallen (60), Luzern (45) und Lugano (100) sowie stündliche nach Schaffhausen (über Flughafen – Winterthur, 45) und Chur (75) vor, welche zwischen Zürich und Bern stündlich durch zwei weitere IC-Züge mit Halt in Olten und Aarau ergänzt werden, was auf dieser Achse einen schnellen Viertelstundentakt ergibt. Der Interregio-Verkehr soll die mittleren Zentren des schweizerischen Mittellandes unter einander sowie mit Zürich und dem Flughafen verbinden. Solche Verbindungen sind nach Bern (halbstündlich über zwei verschiedene Routen), Biel (stündlich), Basel (je halbstündlich über Aarau und Bözberg), Schaffhausen (stündlich über Bülach), Thurgau (halbstündlich nach Romanshorn bzw. Konstanz), St. Gallen (halbstündlich), Ziegelbrücke (halbstündlich nach Chur bzw. Glarus) und Luzern (halbstündlich) vorgesehen und sollen im Raum Zürich in der Regel auch die Stadtrandbahnhöfe bedienen. Der Flughafen sollte grundsätzlich aus jeder Region mindestens einmal stündlich direkt erreicht werden. Zusammen mit der S-Bahn-Vision des Zürcher Verkehrsverbundes soll mit diesen Vorstellungen im Wirtschaftsraum Zürich und den angrenzenden Regionen ein leistungsfähiges Bahnangebot verwirklicht werden, mit dem die Standortattraktivität unterstützt und ein grosser Teil des bis 2020 erwarteten Verkehrszuwachses durch den öffentlichen Verkehr übernommen werden kann.

Die Angebotsvorstellungen der Regionen, welche dem Bundesamt für Verkehr als Grundlage für die Planung der zweiten Etappe von Bahn 2000 eingereicht wurden, enthalten noch keine Infrastrukturprojekte. Es ist aber deutlich erkennbar, dass zu deren Realisierung neben den beschlossenen Projekten der ersten Etappe und der NEAT noch weitere Grossinvestitionen erforderlich sind. Die Kantonsvertreter stellten dabei fest, dass in diesem Zusammenhang dem als Gemeinschaftswerk des Kantons Zürich und der SBB geplanten zweiten Durchgangsbahnhof unter dem Zürcher Hauptbahnhof eine Schlüsselrolle zukommt. Sie stellten mit Genugtuung fest, dass dieses Projekt auch die Unterstützung des Bundesrates gefunden hat. Für das Gesamtsystem von Bahn 2000 werden darüber hinaus in der zweiten Etappe noch weitere Grossprojekte realisiert werden müssen.

Hinweis

Diese Meldung ist vor 2018 erschienen. Gegenüber der ursprünglichen Fassung sind alle Bilder, Links und Downloads entfernt worden. Dies beim Wechsel zum neuen kantonalen Webauftritt 2020.
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