Der Bedarf an elektrischer Energie wird in Zukunft steigen, die Nachfrage wird insbesondere getrieben durch die zunehmende Elektrifizierung der Fahrzeuge und der Gebäudeheizungen. Die Energieversorgung ist Sache der Energiewirtschaft. Als Gemeinde oder Stadt ist Ihr Verteilnetzbetreiber Ihre erste Anlaufstation, um sich über Handlungsmöglichkeiten zu informieren und sich bei Fragen abzustimmen.
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Zukünftiger Energiebedarf
Der Verbrauch von elektrischer Energie steigt durch die zunehmende Elektrifizierung der Gebäudeheizungen und des Verkehrs. Wegen der höheren Effizienz der neuen Technologien (z. B. Wärmepumpen, E-Autos) sinkt der Primärenergiebedarf aber deutlich.
Die Studie Verständnis Ladeinfrastruktur 2050 schätzt den elektrischen Energiebedarf des Strassenverkehrs (Personenwagen, Busse und Nutzfahrzeuge) schweizweit für das Jahr 2035 auf etwa 9 TWh. Der elektrische Energiebedarf z.B. in einem Quartier oder einer Gemeinde ist regional unterschiedlich. Faktoren wie die Siedlungsstruktur, das Mobilitätsverhalten und grosse Ladestandorte beeinflussen den elektrischen Energiebedarf.
Decken Sie in Ihrer Gemeinde oder Stadt den steigenden elektrischen Energiebedarf wann immer möglich mit erneuerbaren Energien, nur so können die neuen Technologien ihren Umweltvorteil voll ausspielen. Die Umstellung auf effizientere Heizungen und Elektromobilität muss aber nicht warten, bis die Stromproduktion weiter ausgebaut wurde, beides kann – und soll – parallel geschehen.
Erneuerbare Stromerzeugung
EVUs, Firmen, Privatpersonen und die öffentliche Hand können die Stromerzeugung ausbauen. Insbesondere das Potenzial von Solarstrom ist beträchtlich: Bis zum Jahr 2050 sollen in der Schweiz über 40 Prozent des zukünftigen Strombedarfs durch Photovoltaik gedeckt werden.
Insbesondere grosse Gebäudeflächen eignen sich optimal für umfangreiche Photovoltaik-Anlagen. EnergieSchweiz stellt das Photovoltaik-Potenzial sowohl pro Gemeinde als auch für jedes Gebäudedach und -fassade zur Verfügung. Prüfen Sie als Gemeinde oder Stadt das Photovoltaik-Potenzial Ihrer kommunalen Liegenschaften und erstellen Sie im Anschluss eine Machbarkeitsstudie. Zentrale Fragestellung dabei ist, wie viel des produzierten Stroms direkt vor Ort, respektive im Quartier genutzt, respektive vermarktet werden kann.
Prüfen Sie das Windpotenzial für Ihre Gemeinde oder Stadt. Der Bund stellt Hilfsmittel dafür zur Verfügung. Durch Abbau von Hindernissen oder sogar Ausweisungen in der Richtplanung kann Ihre Gemeinde oder Stadt auch den Ausbau der Windenergie vorantreiben. Nehmen Sie für die Förderung von Windenergie mit dem Kanton Kontakt auf.
Lastmanagement
In einer typischen Tiefgarage mit zehn Parkplätzen dürften bereits in naher Zukunft zehn Ladepunkte für Steckerfahrzeuge vorhanden sein. Wenn an diesen zehn Ladepunkten gleichzeitig zehn Steckerfahrzeuge mit voller Leistung laden, ruft das eine hohe Leistungsspitze hervor. Dafür ist der Netzanschluss am Gebäude oft nicht ausgelegt.
Im Normalfall tritt dieses Szenario allerdings kaum auf. Nur ein Teil der Fahrzeuge muss täglich geladen werden. Die durchschnittliche Distanz, die täglich mit dem privaten Motorfahrzeug zurückgelegt wird, liegt im Kanton Zürich bei knapp 18 Kilometer.
Wenn trotzdem viele Steckerfahrzeuge gleichzeitig laden, kann das Lastmanagement im Gebäude die Leistung an den einzelnen Ladepunkten reduzieren. So wird der Netzanschluss nicht überlastet und gleichzeitig andere Strombezüger berücksichtigt.
Der Kanton Zürich stellt ein Infoblatt zur Ladeinfrastruktur in Gebäuden zur Verfügung.
Verteilnetz
Das Lastmanagement in Gebäuden berücksichtigt die vorhandenen Kapazitäten der Hausanschlüsse. Aber auch das dahinterliegende Verteilnetz, das die elektrische Energie zu den Endverbrauchern bringt, muss richtig dimensioniert sein.
Die Energieversorgung ist Sache der Energiewirtschaft. Suchen Sie als Gemeinde oder Stadt den Kontakt mit Ihrem Verteilnetzbetreiber um Ihre Handlungsmöglichkeiten zu identifizieren und sich bei der Umsetzung von Massnahmen abzustimmen.
Weiterführende Informationen
Verwenden Sie die Akkordeon-Bedienelemente, um die Sichtbarkeit der jeweiligen Panels (unterhalb der Bedienelemente) umzuschalten.
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