Daten und Grundlagen

Die Elektromobilität entwickelt sich rasant. Jedes Jahr steigt der Anteil Steckerfahrzeuge bei den Neuzulassungen und im Bestand deutlich an. Diese neuen Fahrzeuge müssen geladen werden. Damit die Mobilitätswende nicht ausgebremst wird, muss der Aufbau von Ladeinfrastruktur sofort beginnen.

Antriebsarten

Es gibt verschiedene alternative Antriebstechnologien. Diese zeichnen sich durch geringere oder gar keine Treibhausgasemissionen im Betrieb aus. Die wichtigsten Technologien sind:

  • Batterieelektrische Fahrzeuge: Fahrzeuge, die rein elektrisch fahren und deren Batterie extern aufladbar ist.
  • Plug-In Hybride: Fahrzeuge, die neben einer extern aufladbaren Batterie auch über einen Verbrennungsmotor verfügen.
  • Steckerfahrzeuge: Batterieelektrische Fahrzeuge und Plug-In Hybride werden zusammen als Steckerfahrzeuge bezeichnet.
  • Wasserstoff-Brennstoffzellefahrzeuge: Fahrzeuge, die mit Wasserstoff betrieben werden. Eine Brennstoffzelle im Fahrzeug wandelt den Wasserstoff in Strom um, der meist in einer Batterie zwischengespeichert wird. Auch Brennstoffzellenfahrzeuge werden durch einen Elektromotor betrieben. Ende 2022 waren in der Schweiz lediglich 200 Wasserstoff-Brennstoffzellen Fahrzeuge immatrikuliert – ca. 1000-mal weniger als Steckerfahrzeuge.

Neuzulassungen elektrischer Personenwagen

Steckerfahrzeuge legen seit einigen Jahren bei den Neuzulassungen klar zu. Wie schnell die Entwicklung in Ihrer Gemeinde oder Stadt im Vergleich zum gesamten Kanton oder zu einer anderen Gemeinde verlief, können Sie in der untenstehenden Grafik nachschauen. Insbesondere beim Vergleich absoluter Zahlen ist der Vergleich mit Gemeinden ähnlicher Grösse und ähnlicher Erreichbarkeit spannend.

Bestand elektrischer Personenwagen

Die deutlich steigenden Neuzulassungen von Steckerfahrzeugen zeigen sich auch bei der Entwicklung im Fahrzeugbestand. Wie schnell die Entwicklung in Ihrer Gemeinde oder Stadt im Vergleich zum gesamten Kanton oder zu einer anderen Gemeinde verlief, können Sie in der untenstehenden Grafik nachschauen. Insbesondere beim Vergleich absoluter Zahlen ist der Vergleich mit Gemeinden ähnlicher Grösse und ähnlicher Erreichbarkeit spannend.

Ladeeinrichtungen

Bei der Beschreibung von Ladeeinrichtungen werden oft die Begriffe «Ladestandort», «Ladestation» und «Ladepunkt» verwendet:

  • Ein Ladestandort ist eine Örtlichkeit, an der Steckerfahrzeuge geladen werden können. Ein Ladestandort kann eine oder mehrere Ladestationen haben.
  • Eine Ladestation ist eine Einrichtung zum Laden von Steckerfahrzeugen. Eine Ladestation kann einen oder mehrere Ladepunkte haben.
  • Ein Ladepunkt ist eine Einrichtung zum Laden von Steckerfahrzeugen, an welcher zur selben Zeit ein einziges Fahrzeug geladen werden kann. Ein Ladepunkt entspricht damit einem Stecker, der einen Parkplatz mit einer Lademöglichkeit versorgt.

Wo befinden sich öffentlich zugängliche Ladepunkte in Ihrer Gemeinde?

Wo sich allgemein zugängliche Ladepunkte befinden und ob sie gerade verfügbar sind, zeigen die Betreibenden von Ladestationen, EnergieSchweiz und die Bundesämter für Energie (BFE) und Landestopografie (swisstopo) auf einer interaktiven Karte. Einen Überblick über die Anzahl Ladepunkte pro Stadt und Gemeinde gibt der Energie Reporter von EnergieSchweiz.

Ladebedarfsszenarien pro Gemeinde

Wo braucht es in Zukunft Ladestationen, und wie hoch soll ihre Leistung sein? Das Werkzeug «Ladebedarfsszenarien» von LadenPunkt hilft beim Planen. Es bricht den künftigen Ladebedarf der Schweiz auf einzelne Gemeinden herunter. Damit erhalten Gemeinden und Städte, aber auch Lade- und Verteilnetzbetreiber sowie die Immobilienwirtschaft eine datengestützte Grundlage zum Investieren und Entscheiden.

Es gibt zwei verschiedene Ladepunkttypen, die sich durch die empfangene bzw. übertragene Stromart und die Leistung unterscheiden.

  • AC-Ladepunkte leiten den Wechselstrom (Alternating Current) aus dem Stromnetz an das Fahrzeug weiter. Im Fahrzeug wandelt ein Wechselrichter den Wechselstrom in Gleichstrom um, den die Batterie verwenden kann. Die meisten AC-Ladepunkte bieten eine Leistung von bis zu 22 kW an. Allerdings nehmen Grösse und Gewicht des Wechselrichters mit grösserer Ladeleistung zu. Deswegen liegt die maximale AC-Ladeleistung bei vielen Fahrzeugen nur bei 11 kW.
  • DC-Ladepunkte wandeln den Wechselstrom aus dem Stromnetz direkt in der Ladestation in Gleichstrom (Direct Current) um. Dies beschleunigt den Ladeprozess, weil die Umwandlung im Fahrzeug selbst entfällt. Die Leistung der DC-Ladepunkte reicht von rund 50 kW bis zu 350 kW für Personenwagen.

Die Preistransparenz für das Laden eines Steckerfahrzeugs an einem allgemein zugänglichen Ladepunkt ist derzeit häufig noch unzureichend. Die Preise variieren in Abhängigkeit des Ladeabonnements und des jeweiligen Ladenetzanbietenden stark. Zudem fallen teilweise Gebühren an, wenn der Ladepunkt über Fremdplattformen genutzt wird («Roaming»). Bevor man an einem unbekannten allgemein zugänglichen Ladepunkt lädt, empfiehlt sich entsprechend eine kurze Preisrecherche, z.B. in der App eines Ladenetzanbietenden. Der TCS hat die Preise von Schnellladestationen aufbereitet, Swiss eMobility wiederum hat eine Übersicht erstellt. Für Flottenfahrzeuge der Gemeinde ist die fehlende Preistransparenz jedoch nur selten ein Problem, da diese Fahrzeuge zumeist direkt an kommunalen Liegenschaften geladen werden.

Ladetechnologien

Die verschiedenen Ladetechnologien sind für verschiedene Anwendungsfälle interessant:

  • Unidirektionales Laden ist der derzeitige Standard an Ladepunkten. Hier fliesst der Strom ausschliesslich von der Ladestation Richtung Fahrzeug.
  • Intelligentes Laden ist eine Möglichkeit, Lastspitzen zu glätten. Dies kann innerhalb einer Parkgarage eines Mehrparteiengebäudes wichtig sein. Dabei steuert ein Lastmanagementsystem die Ladevorgänge, so dass die verfügbare Ladeleistung optimal auf die Ladepunkte verteilt wird.
  • Bidirektionales Laden ermöglicht, dass Energie auch vom Fahrzeug Richtung Ladestation fliessen kann. Dies ist dann relevant, wenn Bewohnende den Eigenverbrauch mit Photovoltaik optimieren möchten (Vehicle to Home, V2H) oder das Stromnetz stabilisiert werden soll (Vehicle to Grid, V2G). Fahrzeuge, Ladestationen und Stecker müssen explizit auf bidirektionales Laden ausgelegt sein. Die Kosten für geeignete Ladestationen liegen deutlich über denen für Standardmodelle.
  • Induktives Laden ist das kontaktlose Laden über sehr geringe Distanzen. Dabei erzeugen Spulen im Untergrund ein Magnetfeld, welches in einer Empfängerspule am Fahrzeugboden Strom erzeugt. Auch hier müssen die Fahrzeuge mit der Technologie kompatibel sein. Während die Technologie auch für Parkplätze genutzt werden kann, betrachten die meisten Forschungsprojekte das Laden bei der Fahrt über Spulen im Strassenbelag. Eine grossflächige Anwendung dieser Technologie ist derzeit nicht in Aussicht.

Weiterführende Informationen

Verwenden Sie die Akkordeon-Bedienelemente, um die Sichtbarkeit der jeweiligen Panels (unterhalb der Bedienelemente) umzuschalten.

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