Für die intensiv und vielfältig genutzten und sensiblen Räume des Lebens- und Wirtschaftsraums Zürich müssen Mobilitätslösungen stets aus einer Gesamtsicht heraus entwickelt werden. Verkehrsvorhaben müssen optimal mit den Interessen von Siedlung, Landschaft und Natur abgestimmt werden.
Verkehrskonzepte für Gebiets- und Arealentwicklungen
Grössere Siedlungsentwicklungen (Neubau oder Aufwertung), wie etwa das Hochschulgebiet Zürich Zentrum, das Areal des Flughafen Dübendorfs, der Raum Uster-Volketswil oder das Gebiet Lengg, verlangen stets nach ausgewogenen Mobilitätslösungen. Die verkehrliche Erschliessung soll qualitativ hochwertig, aber auch umweltgerecht erfolgen. Im Rahmen von Gebiets- und Masterplanungen sowie Testplanungen und städtebaulichen Wettbewerben werden Lösungen erarbeitet und bewertet. Dabei gilt es, die Potenziale und Wirkungen verschiedener Verkehrsmittel und -träger sorgsam abzuwägen. Varianten, die hinsichtlich Mobilität, Raum- und Umweltwirkung am besten abschneiden, fliessen schliesslich in Richt- und Nutzungspläne ein.
Mobilitätslösungen für den Freizeitverkehr
Die verkehrliche Erreichbarkeit beliebter Ausflugsziele (Pfäffikersee, Thurauen, Zoo etc.) und touristischer Hotspots soll möglichst umweltgerecht gewährleistet sein. Sensible Landschaften und Lebensräume sind dabei zu schützen. Oftmals sind rechtliche Vorgaben betreffend Lärm, Natur- und Landschaftsschutz einzuhalten. Kanton, Region und die betroffenen Gemeinden erarbeiten dazu etwa gesamtverkehrliche Mobilitätskonzepte, die auch Kommunikation und Besucherlenkung beinhalten.
Mobilität und Umwelt Pfäffikersee
Zusammen mit der Planungsregion Zürcher Oberland (RZO) und den Anliegergemeinden hat der Kanton Zürich ein Mobilitätskonzept für den Freizeitverkehr im Raum Pfäffikersee erarbeitet. Es enthält sieben Massnahmenpakete mit rund 30 Massnahmen. Unter dem Lead der RZO bilden die Partner eine Trägerschaft, welche für die Koordination der Massnahmen sorgt. Die Zuständigkeit der Umsetzung selbst liegt je nach Massnahme beim Kanton, der Region oder den Gemeinden.
Infrastrukturkoordination in Gebieten
In Räumen mit hohen Nutzungsansprüchen, etwa dem mittleren Glattal, sind grössere neue Verkehrsvorhaben stets eine Herausforderung. Im Rahmen von Masterplanungen, Gebietsplanungen oder einem nachfolgendem Gebietsmanagement wird frühzeitig sichergestellt, dass geplante Verkehrsinfrastrukturen möglichst raumverträglich situiert, ausgestaltet und gebaut werden. Begleitmassnahmen werden definiert und deren Prüfung an die Projektträger (Bund, Kanton, Gemeinden) weitergegeben. Die Abstimmung mit sonstigen Verkehrsvorhaben wird geprüft und Synergien bestmöglich genutzt. Schliesslich gilt es, die Projektierungs- und Bewilligungsverfahren optimal mit der vorgesehenen Siedlungsentwicklung abzustimmen.
Gebietsmanagement mittleres Glatttal
Das mittlere Glattal wächst stark und die bestehende Verkehrsinfrastruktur stösst an ihre Kapazitätsgrenzen. Zudem plant der Bund einen Ausbau von Schiene und Strasse in dieser Region. Deshalb beteiligt sich der Kanton Zürich zusammen mit den Gemeinden, dem Bund und der SBB an einem umfassenden Gebietsmanagement.
- Projektwebseite der SBB «MehrSpur Zürich-Winterthur»
- Projektwebseite des ASTRA «Glattalautobahn»
- Medienmitteilung «Brüttenertunnel: Volkswirtschaftsdirektion ist erfreut über den BAV-Entscheid für eine Unterwerfung in Dietlikon» vom 23. Juli 2020
- Medienmitteilung «Kanton Zürich sucht mit SBB Synergien für neue Velo- und Businfrastruktur» vom 8. September 2020
- Medienmitteilung «Verlegung Baltenswilerstrasse: «Lückenschluss Süd» soll in den Richtplan aufgenommen werden» vom 24. November 2020
Entwicklung der kombinierten Mobilität
Die Bevölkerung ist «multimodaler» unterwegs als früher. Neben dem klassischen Umstieg vom Auto und Velo auf den öV («Bike and Ride» bzw. «Park and Ride») werden die Verkehrsmittel heute flexibler benutzt und miteinander kombiniert. Der Anteil autofreier Haushalte steigt; Autos werden häufiger geliehen (Car-Sharing) oder kollektiv benutzt (Car-Pooling, Ride-Sharing). Auch neue Verkehrsmittel wie E-Bikes und Trottinetts sind leicht nutzbar (auch mietbar) und lassen sich gut mit anderen Verkehrsmitteln kombinieren. Kombinierten Mobilitätsangebote werden vermehrt aus einer Hand angeboten, als «Mobility as a Service» (MaaS). Der Kanton Zürich steht diesen Entwicklungen positiv gegenüber.
Park and Ride
Das Konzept «Bedeutung des P+R-Angebots im Kanton Zürich» weist den Bestand und die Anforderungen an das P+R-Angebot im Kanton aus: Es bestehen heute weder schwerwiegende Erschliessungslücken im öV-Angebot noch Kapazitätsengpässe im P+R-Angebot. Neue P+R-Anlagen sollen nur im Einzelfall und nur im Einzugsbereich von ungenügend mit öV erschlossenen Siedlungsgebieten angeordnet werden.
Verkehrskoordination in Partnerschaften
Neben situativen und projektbezogener Zusammenarbeit hat die Koordination durch institutionalisierte Partnerschaften (meist als Verein konstituiert) grosse Bedeutung für eine tragfähige und zukunftsorientierte Verkehrsentwicklung. Der Kanton Zürich ist aktiv an solchen Partnerschaften beteiligt.
Gesamtperspektive Zürich
Der Kanton Zürich und die SBB wollen die Bahnzukunft im Raum Zürich mit verstärkter Zusammenarbeit noch wirkungsvoller gestalten. Dazu haben sie am 14. September 2018 die «Gesamtperspektive Zürich» unterzeichnet. Mit der Unterzeichnung sprechen sich der Kanton Zürich und die SBB für eine zukunftsfähige Verkehrs- und Siedlungsentwicklung im Raum Zürich aus. Hier sind die Kapazitäten im Öffentlichen Verkehr (öV) schon heute von schweizweiter Bedeutung.
Metropolitankonferenz Zürich
Die Metropolitankonferenz umfasst acht Kantone und über hundert Städte und Gemeinden. Sie setzt sich u.a. für die optimale Erreichbarkeit des Metropolitanraums Zürich ein und erarbeitet Grundlagen, die ihre Position in der nationalen und internationalen Verkehrspolitik stärken.
Verein Agglo Obersee
Im 2007 gegründeten Verein sind die Gemeinden der Region Obersee und die Anrainerkantone Schwyz, St. Gallen und Zürich zusammengeschlossen. Zweck ist die Abstimmung von Siedlungs- und Verkehrsentwicklung in diesem funktional zusammengehörenden Raum. Der Verein ist verantwortlich für die periodische Erarbeitung Agglomerationsprogramms Obersee.
Verein Agglomeration Schaffhausen
Dem Verein gehören vier Zürcher Gemeinden, Gemeinden aus den Kantonen Schaffhausen und Thurgau sowie Gemeinden aus Deutschland an. Der Kanton Zürich ist seit 2006 Mitglied. Ziel ist die gemeinsame Entwicklung von Zukunftsperspektiven, insbesondere im Bereich Verkehr. Der Verein ist verantwortlich für die periodische Erarbeitung Agglomerationsprogramms Schaffhausen.
Gotthard Komitee
Das Gotthard-Komitee ist eine Interessengemeinschaft von Kantonen und Wirtschaft im Einzugsgebiet der Gotthard-Achse mit dem Ziel der Schaffung eines leistungsfähigen, umweltgerechten und multifunktionalen Verkehrssystems auf der Gotthard-Achse. Die Steigerung der Leistungsfähigkeit des nordöstlichen Zubringers zur Gotthard-Achse liegt im besonderen Interesse des Kantons Zürich.
Internationale Bodenseekonferenz
Die Internationale Bodensee Konferenz (IBK) ist ein kooperativer Zusammenschluss der an den Bodensee angrenzenden Länder und Kantone, unter anderem dem Kanton Zürich. Die IBK will die Bodenseeregion als attraktiven Lebens-, Natur-, Kultur- und Wirtschaftsraum fördern. So soll die Elektromobilität im Rahmen der internationalen E-Charta Bodensee gefördert werden.
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Kontakt
Amt für Mobilität - Abteilung Gesamtmobilität
Ansprechperson Wilfried Anreiter