News GS Bezirke Hinwil, Meilen, Pfäffikon, Uster – 2/2020

Editorial

Liebe Leserinnen, liebe Leser

Im aktuellen Newsletter berichten wir über drei unterschiedliche Neuanfänge: Einen Start unter erschwerten (Corona-)Bedingungen erlebte Annegret Siegenthaler als neue Leiterin des biz Uster. Wie sie die Herausforderungen meisterte und in welche Richtung sie das biz weiterentwickeln möchte, lesen Sie in unserem ersten Beitrag.

Ganz neu präsentiert sich seit einigen Wochen der kantonale Webauftritt zh.ch, zu dem wir Sie gerne informieren. Im letzten Beitrag dreht sich alles um die Frage, warum Sprache für Kinder von Anfang an so wichtig ist, und wie der Kanton Zürich Eltern und Fachpersonen bei der frühen Sprachbildung kleiner Kinder unterstützt. 

Ich wünsche Ihnen eine spannende Lektüre.

Sagen Sie uns Ihre Meinung, sei es zu diesem Newsletter oder unserer Arbeit im Allgemeinen. Wir freuen uns über Ihre Kontaktaufnahme.

Herzlich, Katja Bluntschli

Katja Bluntschli

Geschäftsführerin

katja.bluntschli@ajb.zh.ch
+41 43 259 80 00

Katja Bluntschli, Geschäftsführerin GS Hinwil, Meilen, Pfäffikon, Uster, AJB

Turbulenter Start im biz Uster

Annegret Siegenthaler trat ihre Stelle als neue Leiterin des biz Uster am 1. April an – mitten im Corona-Shutdown! Wir haben gut fünf Monate später mit ihr zusammen auf diesen ungewöhnlichen Start zurück geschaut.

Annegret Siegenthaler, Leiterin des biz Uster, sitzend in der Infothek.
Annegret Siegenthaler erlebte einen ungewöhnlichen Start als neue Leiterin im biz Uster.

Der 1. April 2020 muss sich für Annegret Siegenthaler wie ein ziemlich schlechter Scherz angefühlt haben. Da hatte sie sich auf den ganz normalen ersten Tag in ihrem neuen Job als Leiterin des biz Uster gefreut und dann traf sie, zwei Wochen nachdem der Bundesrat den Corona-Shutdown beschlossen hatte, verlassene Büros, dunkle Gänge und eine völlig unklare Arbeitssituation an. Die Unsicherheit, was da in den kommenden Wochen auf sie zukommen würde, machte den Start für Annegret Siegenthaler alles andere als einfach. «Ich selbst war zwar fast immer im Büro, aber es war schon sehr leer und dunkel in den Räumen und Gängen», erinnert sie sich an diese Zeit. «Es gab keine Mitarbeitenden, keine Kunden und Kundinnen und ich habe mir schon auch mal gedacht wie das wohl weitergehen wird.»

Immerhin: von der technischen Seite her gab es in Uster kaum Probleme, der grösste Teil der Mitarbeitenden war schon mit Laptops ausgerüstet und gut vernetzt und konnte so im Homeoffice arbeiten. Die Mitarbeitenden hielten ihre Beratungen per Telefon oder Zoom-Videokonferenzen von zu Hause ab. Nach ein paar Wochen einsamer Bürozeit als neue Chefin von rund 30 Menschen, die sie fast ausschliesslich noch nicht persönlich kennengelernt hatte, war für Siegenthaler klar, dass sich nun etwas ändern muss. Also lud sie jedes Teammitglied zu einem bilateralen Kennenlern-Treffen ins Büro ein, was die Arbeit sofort deutlich erleichtert hat.

Unbeliebte Rolle der «Corona-Polizistin»

Das war im Mai. Obwohl die Gesamtsituation immer noch alles andere als normal und die künftige Entwicklung unabsehbar war, war es doch hilfreich, dass sich die neue Chefin und ihre Mitarbeitenden nun einmal persönlich getroffen hatten: «Es ist eine Hemmschwelle gefallen und wenn jemand Fragen oder Probleme hatte oder etwas brauchte, dann kamen diejenigen nun von sich aus auf mich zu.» Und als dann ab Juni die Mitarbeitenden wieder öfter auch ins Büro kamen, wurde der Austausch noch einmal einfacher.

Wobei, auch da gab es noch einige Hürden und Herausforderungen. Denn nun mussten sich alle an neue Sicherheits- und Hygienemassnahmen halten. «Vor allem in der ersten Zeit musste ich das Einhalten aller nötigen Massnahmen regelmässig einfordern und die Leute ermahnen», erinnert sich Annegret Siegenthaler. «Ich fand mich da plötzlich in einer Corona-Polizisten-Rolle wieder, die ständig allen auf die Finger schauen musste.» Eine Rolle, die sie weder gesucht habe, noch einnehmen wollte. Einerseits musste Annegret Siegenthaler den Arbeitsalltag so gut wie möglich organisieren und gleichzeitig die Gesundheit ihrer Mitarbeitenden schützen, was diese zunächst gar nicht so schätzten, da es für sie viele Einschränkungen mit sich brachte. Auch wenn es für die Mitarbeitenden teilweise schwierig war, betonte sie immer wieder das Positive.

Endlich Zeit, die richtige Rolle einzunehmen

In der Zwischenzeit ist es August geworden. Aus der Polizisten-Rolle ist Siegenthaler inzwischen raus und eine neue Mit-Corona-Normalität ist in den Alltag eingekehrt, die es ihr langsam ermöglicht, jene Rolle einzunehmen, die sie sich vor ihrem Amtsantritt eigentlich vorgenommen hatte. Und das spürt anscheinend auch das Team: «Es herrscht eine viel lockerere, humorvollere Atmosphäre, als ich sie in den ersten Monaten erlebt hatte.»

Und auch wenn die Corona-Situation weiterhin die Planung und Arbeit im biz Uster mitbestimmt, so hofft Siegenthaler doch, dass nun eine Phase kommt, in der sie ihre Ideen und Pläne für und mit ihrem Team angehen und umsetzen kann. «Ich möchte meine Erfahrungen, die ich in ganz unterschiedlichen Bereichen und bei ganz unterschiedlichen Arbeitgebern gemacht habe, hier einbringen. Ich möchte meinen Leuten die Möglichkeit geben, selbständig und kreativ zu arbeiten, ihre Stärken gezielt einzusetzen und sie ermutigen, auch einmal aus bestehenden Mustern auszubrechen und etwas ganz Neues zu probieren», beschreibt sie ihre Vision. «Ich nehme die Leute hier als sehr engagiert wahr. Das möchte ich fördern und ein Umfeld schaffen, in dem alle voneinander profitieren können.»

Aus der Corona-Zeit lernen

Sie hofft und glaubt, dass die Erfahrungen der letzten Monate, gerade bei neuen Ideen, hilfreich sein werden: «Hätten wir vor Corona versucht Zoom- oder Telefon-Beratungen einzuführen, hätte es wohl von einigen Leuten ziemlich Widerstand gegeben. Jetzt ist das normal und alle haben realisiert, dass das gut funktioniert.» Es sei zwar eine Ausnahmesituation gewesen, vieles musste improvisiert werden und sei etwas «handglismet» daher gekommen. Aber wenn man die Technologie und die Abläufe nun zusammen mit allen biz im Kanton und dem Fachbereich professionalisiere, dann könne man sicher vieles in die Zukunft mitnehmen, zeigt sich Siegenthaler überzeugt. «Wir haben das auch jetzt bei der Planung immer im Kopf. So überlegen uns, welche Veranstaltungen wir als Webinar anbieten wollen, wo ein physischer Event mehr Sinn macht – und auch vertretbar ist – und was wir vielleicht auch einmal weglassen können oder müssen.»

Vor allem freut sich die biz-Leiterin aber darauf, in den kommenden Wochen und Monaten ihr Team endlich in einem mehr oder weniger normalen Alltag richtig kennen zu lernen und zusammen zu arbeiten. Etwas Zentrales, was sie aus dieser anspruchsvollen Zeit mitnimmt: «Dass man miteinander eine Last viel besser tragen kann und nicht alles alleine meistern muss, weil es gemeinsam viel leichter geht.»

Der Berufswahl-Podcast

Das Familienmagazin Fritz & Fränzi hat einen Berufswahl-Podcast lanciert. Gilles Shapira, Berufsberater im biz Uster, gibt in Episode 2 wertvolle Tipps für den Weg zur Berufswahl.

Gilles Shapira, Berufs-, Studien- und Laufbahnberater
Gilles Shapira, Berufs-, Studien- und Laufbahnberater Quelle: AJB

Neuer Internetauftritt zh.ch

Der Kanton Zürich hat seinen Webauftritt zh.ch vollständig überarbeitet. Dabei wurden die Bedürfnisse der Nutzerinnen und Nutzer noch stärker ins Zentrum gestellt. Informationen und Services sind neu konsequent nach Themen geordnet.

Ein Screenshot welche die Startseite der neuen kantonalen Website zh.ch zeigt.
Die Startseite der neuen kantonalen Website zh.ch.

Dank der Themenstruktur finden Sie die benötigten Informationen und Services ohne Vorwissen über die Verwaltungsstrukturen. Die Direktionen und Ämter der kantonalen Verwaltung werden weiterhin abgebildet, sie rücken jedoch etwas in den Hintergrund. Die Seite der Geschäftsstelle der Bezirke Hinwil, Meilen, Pfäffikon und Uster finden Sie neu hier. Dort können Sie auch auf die Standortinformationen unserer kjz und biz zugreifen.

Schnell ans Ziel

Eine deutlich verbesserte Stichwortsuche erleichtert es, Informationen und Dienstleistungen rasch zu finden. Tippen Sie ein Anliegen wie beispielsweise «Angebote für Familien», «Gemeinwesenarbeit» oder «Alimentenhilfe» einfach in die Stichwortsuche und gelangen Sie rasch zur gewünschten Information.

Ihre Meinung interessiert uns

Die Arbeiten am neuen Webauftritt sind keineswegs abgeschlossen. Vielmehr werden wir unser Angebot fortan laufend weiterentwickeln. Dabei werden Rückmeldungen ein wichtiger Faktor sein, weshalb wir uns auch auf Ihr Feedback freuen.

Frühe Sprachbildung verbessert Bildungschancen

Je früher kleine Kinder mit Sprache und Schrift in Kontakt kommen, desto grösser sind später ihre Bildungschancen. Eltern und Fachpersonen fördern das frühkindliche Lernen im Alltag. Gemeinden unterstützen sie dabei. Der Kanton Zürich zeigt mit anregenden Videoclips, wies geht.

Vater sitzt mit Tochter auf Sofa und liest in einem Buch.
Kinder wollen reden. Sprache ist wichtig.

Mit Begeisterung wirft der zweijährige Davin weisses und braunes Glas in einen Sammelcontainer. Seine Mutter hebt ihn dabei hoch, benennt die Farben, kommentiert die Geräusche, teilt seine Neugierde, stellt Fragen, hört zu, lässt ihm Zeit. Zusammen interpretieren sie Zeichen und Bilder auf dem grossen Behälter. So kann Davin seinen Wortschatz erweitern und vernetzen und erhält eine wichtige Grundlage für den späteren Schriftgebrauch.

Lerngelegenheiten im Alltag

Davin und seine Mutter spielen die Hauptrolle in «Altglas», einem von 25 Kurzfilmen zur frühen Sprachbildung. Diese wurden letztes Jahr im Auftrag der Bildungsdirektion Kanton Zürich entwickelt und sind im Internet unter www.kinder-4.ch abrufbar. Die Filme stützen sich auf das Fachkonzept «Frühe Sprachbildung», das in Zusammenarbeit der Pädagogischen Hochschule Thurgau (PHTG) mit dem Marie Meierhofer Institut für das Kind (MMI) erstellt wurde. Sie wollen Eltern und Bezugspersonen kleiner Kinder erreichen sowie Fachpersonen aus der frühkindlichen Bildung, Betreuung und Erziehung.

Die zwei bis vier Minuten langen Videoclips informieren und regen an. Sie zeigen auf, wie Erwachsene und kleine Kinder über Beobachtungen ins Gespräch kommen, die Welt in unterschiedlichen Sprachen erkunden, den Alltag für Gespräche nutzen oder in Rollenspielen in eine Fantasiewelt reisen. Die Kernbotschaft an alle Bezugspersonen ist klar: Reden Sie mit dem Kind. Von Beginn an. Möglichst viel. Und: Der Alltag ist reich an Lerngelegenheiten aller Art. Erwachsene können diese Gelegenheiten für sprachliche Bildungsprozesse erkennen und aufgreifen.

«Im Alltag kann viel passieren und es gibt unheimlich viele Chancen für ein Kind, etwas zu lernen. Die Filme wollen zeigen, wie man diesen Alltag nutzen kann.»

Andrea Dettling, Gemeinwesenarbeit Bezirke Meilen und Uster

Schlüsselrolle für Gemeinden

Frühe Sprachbildung ist wichtig. In der Familie, aber auch in Kindertagesstätten, Tagesfamilien oder Spielgruppen. So werden Kinder bereits vor der Einschulung an Wörter, Zeichen und Sprache herangeführt. Sprachförderung stärkt die Chancen in Schule, Beruf und Gesellschaft – insbesondere von Kindern aus Familien mit Migrationshintergrund oder anderen Belastungen – und leistet einen wichtigen integrationspolitischen Beitrag.

Gemeinden, die sich in der frühkindlichen Bildung engagieren, investieren deshalb in die Zukunft der Gemeinschaft und sparen langfristig Kosten. Unterstützungs- und Fördermöglichkeiten gibt es einige, zum Beispiel für Spielgruppen: Kostenübernahme für Raummiete und Weiterbildung von Fachpersonen, Subventionierung von Elterntarifen, Qualitätssicherung durch Standards und Prüfung von Leistungsvereinbarungen, Bewerbung der Angebote und Information der Eltern, Koordination verschiedener Angebote und Vernetzung der Akteure.

Sie möchten eine Spielgruppe aufbauen oder unterstützen? Die Gemeinwesenarbeit (GWA) des AJB steht Ihnen von der Idee über die Planung bis zur Realisierung zur Seite.

Frühe Sprachbildung im Netz 

Unter www.kinder-4.ch finden Sie 65 Kurzfilme in 13 Sprachen über frühkindliches Lernen im Alltag, die anregen und sensibilisieren. Sie sind vielfältig anwendbar in der Elternberatung und -bildung, im Rahmen von Aus- und Weiterbildungen oder in der Qualitätsarbeit im Frühbereich. Auf der «Home»-Seite sind 25 Kurzfilme zur Frühen Sprachbildung gesondert anwählbar. Hintergrundinformationen zum Projekt sowie verschiedene Hilfsmittel wie Begleitbroschüren, Postkarten oder Flyer für Eltern, Gemeinden und Fachpersonen sind ebenfalls erhältlich. 

Bei der Stärkung früher Sprachbildung an allen Lernorten kleiner Kinder spielen Fachpersonen eine zentrale Rolle. Der Kanton stärkt sie mit gezielten Weiterbildungsangeboten in dieser Aufgabe. Beim AJB finden Sie Anregungen zum Einsatz der Kurzfilme in der Praxis, mehr Informationen zur Initiative Frühe Sprachbildung im Kanton Zürich sowie Einblicke ins gleichnamige Webinar. 

Kontakt

Amt für Jugend und Berufsberatung - Geschäftsstelle der Bezirke Hinwil, Meilen, Pfäffikon und Uster

Adresse

Guyer-Zeller-Strasse 6
Postfach 1299
8620 Wetzikon
Route (Google)