Die Erwartungen der Gesellschaft gegenüber den öffentlichen Schulen sind gross. Mit verbindlichen Vorgaben zur Qualitätsentwicklung und -sicherung stellt die Bildungsdirektion sicher, dass die Ansprüche erfüllt werden.
Schulen als lernende Organisationen
Gute Schulen verstehen sich als lernende Organisationen, die sich laufend und systematisch weiterentwickeln. Sie akzeptieren die Veränderung als Normalität. Der Wille sich kontinuierlich weiterzuentwickeln und zu verbessern zeichnet sie aus. Eine funktionierende Feedback- und positive Fehlerkultur ist die Voraussetzung dafür. Das Qualitätsmanagement bietet den Rahmen dafür.
Die Weiterentwicklung der Schulqualität ist ein vielschichtiger Prozess und eine gemeinsame Aufgabe von Individuum, Schule und Kanton. Die aufeinander abgestimmten Aktivitäten auf allen drei Ebenen tragen zur Qualitätssicherung und -entwicklung bei.
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Die Qualitätsentwicklung an den Volksschulen umfasst zwei Bereiche: Schulinterne Aktivitäten und die externe Evaluation. Im Rahmen des Schulprogramms legen die Schulen selber Entwicklungsschwerpunkte sowie -ziele fest und setzen diese innerhalb eines festgelegten Zeitrahmens um.Die externe Evaluation der Volksschulen wird durch die Fachstelle für Schulbeurteilung (FSB) durchgeführt. Sie prüft alle Zürcher Volksschulen in einem Fünf-Jahres-Rhythmus. Die Stelle untersteht dem Regierungsrat und ist fachlich unabhängig.Die Resultate der unabhängigen Beurteilung bilden dann jeweils eine wichtige Basis für die Weiterentwicklung der Qualität der jeweiligen Schule im Rahmen des Schulprogramms.
Doch was ist eine «gute» Schule? Woran ist «guter» Unterricht erkennbar? Die Qualitätskriterien für die Volksschule sind im Handbuch «Schulqualität» definiert. Dieses soll dazu beitragen, dass die Schulen und die schulischen Prozesse präziser, objektiver, umfassender und nachvollziehbarer beurteilt werden können.Erfassen und beurteilen lässt sich die Qualität der Schulen in zahlreichen und unterschiedlichen Themen sowie Dimensionen Deshalb wird der ganze Bereich in definierte Praxisausschnitte gegliedert. In einer groben Unterteilung werden so genannte Input-, Prozess- und Outputqualitäten unterschieden. Inputqualitäten umfassen die Rahmenbedingungen, unter denen Schule stattfindet (Personal, Infrastruktur, Planungsvorgaben). Unter Prozessqualitäten werden alle Aspekte zusammengefasst, die für die Gestaltung des Unterrichts sowie die Gestaltung der Schule als pädagogische Einheit wichtig sind. Als Outputqualitäten werden die durch die Schulpraxis erzielten Leistungen und Wirkungen bezeichnet.
Die Qualitätsentwicklung auf der Sekundarstufe II ist eine gemeinsame Aufgabe von Lehrpersonen und Schulleitung, der Schulen und der Bildungsdirektion. Die von ihr definierten Vorgaben zur Qualitätssicherung und -entwicklung bilden den Rahmen für den Prozess der Qualitätsentwicklung. In der Ausgestaltung sowie der methodischen Umsetzung der einzelnen Elemente haben die Schulen einen Gestaltungsspielraum. Dies ermöglicht es ihnen, die Qualitätsentwicklung und -sicherung praxistauglich und schulspezifisch zu gestalten. Die Vorgaben sehen elf Elemente verteilt auf drei Ebenen vor: Die individuelle Ebene umfasst das Lernendenfeedback, die kollegiale Unterrichtsentwicklung und das Feedback zur Unterrichtsentwicklung. Die schulische Ebene besteht aus den Qualitätsansprüchen, einer Mehrjahresplanung, internen Evaluationen, externen Schulevaluationen sowie der Personalführung und -entwicklung. Auf der kantonalen Ebene werden die kantonalen Ziele, das Bildungsmonitoring sowie die Systemevaluation und das Bildungscontrolling verantwortet. Über die vorgegebenen Elemente werden, unabhängig von einem spezifischen Qualitätssystem, regelmässig die notwendigen Informationen zur Schulqualität beschafft und aufbereitet. Ziel ist es, den Ist-Zustand der einzelnen Schule und des Schulsystems der Sekundarstufe II festzustellen sowie Verbesserungspotenziale zu erkennen und umzusetzen.
Für die Mittel- und Berufsfachschulen gibt die Bildungsdirektion keine kantonalen Qualitätskriterien vor. Jede Schule legt individuell fest, was an ihrer Schule unter «gutem Unterricht» bzw. «guter Schule» verstanden wird. Dieser Grundkonsens wird in Form von konkreten Qualitätsansprüchen formuliert und zeigt auf, an welchen Werten, Normen und Standards sich die Schule orientiert. Die schulischen Qualitätsansprüche dienen der Klärung von Erwartungen und schaffen Verbindlichkeiten. Sie bilden die Grundlage für die Ausrichtung der Schulentwicklungsvorhaben.
Warum eine externe Schulevaluation?
Die Qualität des Bildungswesens ist eine der wichtigsten Grundlagen für das Wohlergehen der Gesellschaft, des Staates und der Wirtschaft. Eine externe Schulevaluation hilft, ein gleichwertiges Bildungsangebot und die Qualitätsentwicklung der öffentlichen Schulen zu gewährleisten. Wichtigstes Ziel ist es, die Lehrpersonen, die Schulleitung und die Schulbehörden mit einer fachlich unabhängigen und professionellen Aussensicht in ihrem Bemühen um eine gute Unterrichts- und Schulqualität zu stärken und zu unterstützen.
Selbstevaluation und Fremdevaluation
Zu einem gut funktionierenden Qualitätsmanagement gehören die interne und die externe Evaluation gleichermassen. Das kantonale Konzept «Schulqualitätsmanagement» sieht eine Selbst- und Fremdbeurteilung in einer ausgewogenen Mischung vor. Der Blick von aussen durch die Fachstelle für Schulbeurteilung bei der Volksschule oder durch die externe Evaluation des Instituts für Externe Schulevaluation (IFES) bei den Mittel- und Berufsfachschulen erlaubt es den Schulen, ihr Selbstbild zu überprüfen. Die unabhängigen Befragungen durch das Evaluationsteam unterstützen eine offene Meinungsäusserung aller Anspruchsgruppen und können so den Schulverantwortlichen bisher verborgene Ansichten zur Kenntnis bringen. Qualitätsbefunde durch die externen Fachstellen erhöhen die Glaubwürdigkeit von schulinternen Qualitätsaussagen.
Weiterführende Informationen
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