Konferenz Berufsbildung

Mit der jährlich stattfindenden Konferenz Berufsbildung wird eine zukunftsweisende und nachhaltige Berufsbildung im Kanton Zürich gesichert. Hierfür treffen sich Zürcher Spitzenvertreterinnen und -vertreter aus Wirtschaft, Verwaltung und Politik im Rahmen einer geschlossenen Veranstaltung.

Konferenz Berufsbildung 2024

Der Bildungsbericht 2023 zeigt deutlich auf, dass die Berufsbildung zunehmend unter Druck steht. Die Handlungsfelder für eine zukunftsgerichtete und starke Berufsbildung im Kanton Zürich sind vielschichtig und können nur gemeinsam angegangen werden. Aus diesem Grund widmete sich die 13. Konferenz Berufsbildung dem Thema: «Zusammenarbeit stärken! – Impulse für die Berufsbildung im Kanton Zürich». 

Aktuelle Erkenntnisse zur Lehrstellenförderung  

Dr. Belinda Aeschlimann und Prof. Dr. Lukas Graf des Schweizerischen Observatoriums für die Berufsbildung zeigten die neusten Erkenntnisse und Handlungsfelder aus der Situationsanalyse der Lehrstellenförderung im Kanton Zürich auf. Im Anschluss diskutierten die Regierungsrätin und Bildungsdirektorin Dr. Silvia Steiner, der Amtschef des Mittelschul- und Berufsbildungsamts (MBA) Dr. Niklaus Schatzmann und der Leiter des Schweizerischen Observatoriums für die Berufsbildung Prof. Dr. Lukas Graf die Frage «Wie schafft man attraktive Lehrstellen?».  Das Referat und die Studie zur Situationsanalyse der Lehrstellenförderung des Schweizerischen Observatoriums für die Berufsbildung (OBS EHB) sind nachfolgend zu finden. 

Zusammenarbeit verbessern

Vertreterinnen und Vertreter aus Wirtschaft, Politik und Bildung tauschten sich in drei Workshops über ausgewählte, aktuelle Anliegen der Berufsbildung aus.

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Berufsbildnerinnen und Praxisbildner nehmen eine zentrale Rolle in der Berufsbildung ein. Sie formen die Fachkräfte von morgen. Führungskräfte, Vorgesetzte, Personalverantwortliche, Lernende sowie andere Berufsbildnerinnen und Praxisbildner im Betrieb nehmen am meisten Einfluss auf die Rolle der Berufsbildnerinnen und Praxisbildner. Damit die Ausbildenden in ihrer Rolle weiter gestärkt werden, braucht es ein beständiges Netzwerk, regelmässige Austauschtreffen, Weiterbildungen und Unterstützungsangebote.  

Nächste Schritte MBA

Die Erkenntnisse bieten eine wichtige Grundlage für die Herbstveranstaltung Treffpunkt.Berufsbildung. Dieser Anlass wird jährlich vom MBA organisiert und stellt Themen aus der Praxis in den Mittelpunkt. Netzwerken, Erfahrungen austauschen und Angebote des MBA stehen im Zentrum des Anlasses.  

Für eine funktionierende Berufsbildung ist zentral, dass die verschiedenen Akteure die nötigen Informationen erhalten und austauschen. Ein verbesserter Informationsaustausch unter den Organisationen der Arbeitswelt (OdA), Betrieben, Lernenden und Behörden im Kanton Zürich kann dazu beitragen, mehr Betriebe und Jugendliche für den dualen Bildungsweg zu gewinnen sowie nationale Bildungsthemen und -trends besser aufzunehmen. 

Nächste Schritte MBA

Die OdAs wurden als wichtige Absender und Multiplikatoren im Bereich Informationsaustausch identifiziert. Ein guter Austausch zwischen den OdAs und dem MBA könnte in dieser Hinsicht gewinnbringend sein. Um die Zusammenarbeit mit den OdAs weiter zu stärken, hat das MBA im 2025 eine «OdA Konferenz» geplant.  

In diesem Workshop hatten die Teilnehmenden die Möglichkeit, eigene Anliegen zur Verbesserung der Zusammenarbeit in der Berufsbildung einzubringen. Die Wichtigkeit eines guten Informationsaustausches und einer engeren Zusammenarbeit zwischen Wirtschaft, Politik und Bildung wurde in der Diskussion mehrfach betont. Insbesondere in Projekten wird ein frühzeitiger Einbezug von betroffenen Akteuren gewünscht. 

Nächste Schritte MBA

Die Erkenntnisse aus der Diskussion am offenen Tisch bestärken das MBA, Gefässe für regelmässige Informationsaustausche und Netzwerkpflege in der Berufsbildung zu schaffen und bestehende Formate weiterzuentwickeln. Auch die Zusammenarbeit mit Wirtschaft und Politik soll intensiviert werden, um die Berufslehre als starken und zukunftsgerichteten Bildungsweg weiter zu etablieren. 

Konferenz Berufsbildung 2023

Die Bevölkerung des Kantons Zürich wächst. Gemäss den Prognosen des Statistischen Amts des Kantons Zürich wird die Zahl bis 2035 um rund 17 Prozent zunehmen. Auch die Bevölkerungsgruppe der 15- bis 19-Jährigen, die für die Sekundarstufe II ausschlaggebend ist, wird in diesem Zeitraum um rund einen Fünftel ansteigen, was 15 000 Jugendlichen entspricht. Allein die Lernendenzahlen für die Berufsfachschulen des Kantons Zürich sollen von 2022 bis 2037 um 20 Prozent steigen. Das markante Wachstum der Auszubildendenzahlen wird in den kommenden Jahren zu einem erhöhten Bedarf an Lehrstellen im Kanton Zürich führen. Um das ausgewogene Lehrstellenangebot weiter zu garantieren, wurden an der diesjährigen Konferenz Berufsbildung aktuelle Herausforderungen und mögliche Handlungsansätze diskutiert.

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Diverse Berufsgruppen (Handwerk, Elektro aber auch Gesundheit) kämpfen mit einer sinkenden Nachfrage seitens Berufseinsteigenden. Dies lässt sich oftmals auf die Wahrnehmung des Berufes in der Gesellschaft zurückführen. Als Gründe gelten beispielsweise Corona, mangelnde Weiterbildungs- und Entwicklungsmöglichkeiten, veränderte Ansprüche, negative Schlagzeilen etc. 

Das System Berufsbildung ist komplex. Gerade für neue Ausbildungsbetriebe ist eine Orientierung herausfordernd. Es gibt zahlreiche Informationen zur Bildung und zu rechtlichen Themen, in die sich Erstausbildende erst einmal einarbeiten müssen. Weiter ist die administrative Komponente zu berücksichtigen. Und die Ausbildung von jungen Fachleuten ist zu Beginn auch mit zeitlichen und finanziellen Ressourcen verbunden. 

Berufsbildnerinnen und Berufsbildner sind zentral für die Ausbildung von jungen Menschen. Durch ihre qualitativ hochwertige Betreuung der Jugendlichen stellen sie sicher, dass Praxiswissen vermittelt und die notwendigen Kompetenzen erworben werden. Die Leistungen der Berufsbildenden werden in gewissen Ausbildungsbetrieben jedoch zu wenig berücksichtigt und unterstützt. Beispielsweise ist die zur Verfügung gestellte Zeit für die Ausbildung oftmals zu knapp bemessen. Insgesamt lassen sich neue Berufsbildnerinnen und Berufsbildner schwer finden.  ​

Reformen sind für die Attraktivität der Berufe zentral. Sie stehen für die stetige Weiterentwicklung der Berufe. Mit zukunftsorientierten und marktnahen Kompetenzprofilen wird die Ausbildungsbereitschaft der Lehrbetriebe sichergestellt und die Berufe werden nachhaltig gestärkt. Da die Reformprozesse komplex, aufwändig und langwierig sind, braucht es eine umfassende Begleitkommunikation. Die Informationen zu den Arbeiten und Veränderungen sollen aktiv und zeitnah kommuniziert werden.

Handlungsempfehlungen an das MBA

Anhand der aktuellen Herausforderungen haben die Teilnehmenden diverse Lösungsansätze für die Wirtschaft, die Organisationen der Arbeitswelt (OdAs) und das Mittelschul- und Berufsbildungsamt (MBA) diskutiert.

Beispielsweise soll die interkantonale Zusammenarbeit gestärkt und das Zusammenrücken der Lernorte gefördert werden. Den Arbeitgebenden wird empfohlen, die Wichtigkeit der Nachwuchsförderung stärker zu kommunizieren und die Lohnbeträge der Lernenden regelmässig zu überprüfen.

Die priorisierten Handlungsempfehlungen an das MBA wurden abschliessend nach Zuständigkeiten unterteilt (Bund, Kantone und Betriebe/OdAs).

Diese Handlungsempfehlungen an das MBA wurden von den Teilnehmenden der Konferenz Berufsbildung ausgearbeitet. Quelle: MBA

Weiteres Vorgehen

Am Schluss der 12. Konferenz Berufsbildung wurden 4 Projektideen für die Zukunft festgehalten. 

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Soziale Medien sind fester Bestandteil unserer Gesellschaft. Ein professioneller Kanal auf LinkedIn, Twitter, Instagram und Co. kann zur eigenen Reputation, Beziehungspflege mit den Zielgruppen wie auch zur Marktnähe positiv beitragen. Daher bietet das Mittelschul- und Berufsbildungsamt einen Social Media Kurs für Lehrbetriebe an.

Zahlreiche Personen engagieren sich in den Lehrbetrieben für die Ausbildung der Jugendlichen. In der Praxis wird zwischen Berufsbildenden und Praxisbildenden unterschieden. Während die Berufsbildnerinnen und Berufsbildner eine 5-tägige Ausbildung mit Zertifikatsabschluss durchlaufen, gibt es für die Praxisbildnerinnen und Praxisbildner noch kein adäquates Angebot. Daher soll in den nächsten Monaten das Potential für einen verkürzten Kurs für Praxisbildende eingeschätzt und inhaltlich geprüft werden. 

Im Rahmen des Berufsentwicklungsprozesses wird unter anderem entschieden, welche Kompetenzen die Jugendlichen zum Ende der Lehre erlernt haben müssen. Je besser diese den Marktbedürfnissen entsprechen, desto eher bieten Lehrbetriebe eine Grundbildung in ihrem Geschäftsbereich an. Wie der Kanton Zürich diesen Prozess weiter stärken und direkt beeinflussen kann, soll in einer interdisziplinären Arbeitsgruppe diskutiert werden. 

Um die Wahrnehmung der Berufsbildung gegen aussen weiter zu stärken, sollen mit Personen aus der Wirtschaft Interviews durchgeführt werden. Ziel ist es, die zahlreichen Vorteile der beruflichen Ausbildung hervorzuheben.

Kontakt

Mittelschul- und Berufsbildungsamt - Abteilung Betriebliche Bildung

Adresse

Ausstellungsstrasse 80
8090 Zürich
Route (Google)

Telefon

+41 43 259 77 00

E-Mail

lehraufsicht@mba.zh.ch

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